Fitness in der Schwangerschaft: Annemerel de Jongh

Bluefin fitness in der schwangerschaft

Viele Frauen stellen sich die Frage, ob es in Ordnung ist, während der Schwangerschaft weiter Sport zu treiben. Die meisten Gesundheitsexperten sind sich zwar einig, dass es im Allgemeinen unbedenklich ist, aktiv zu bleiben, aber die körperliche Belastung in der Schwangerschaft kann einige Herausforderungen mit sich bringen.

Wir haben die Fitness- und Lifestyle-Bloggerin und Autorin von Live, Love, Run, Annemerel de Jongh gefragt, wie sie ihre körperliche Fitness während der Schwangerschaft aufrechterhalten hat, auf welche Probleme sie dabei gestoßen ist und ob sie Tipps für werdende Mütter hat, wie sie während der Schwangerschaft fit bleiben können.

Hallo Annemerel, danke, dass du uns von deinen Fitneserfahrungen berichtest. Bevor wir dazu kommen möchten wir gerne wissen, wie dein Tagesablauf vor der Schwangerschaft aussah.

Bevor ich schwanger wurde, war ich eine begeisterte Marathonläuferin. Ich lief fünf oder sechs Mal pro Woche und kam im Durchschnitt auf 80 km pro Woche. Ich habe auch etwas Krafttraining gemacht, aber immer nur, um mein Lauftraining zu unterstützen, nicht, weil ich es gerne gemacht habe!

Was hast du getan, um während deiner Schwangerschaft fit zu bleiben?

Ich wollte während der Schwangerschaft einfach weiterlaufen, aber nach sechs Wochen setzte die Übelkeit ein, und ich war zu krank, um sechs Wochen lang zu laufen. Als ich die 12-Wochen-Marke erreichte, verschwanden die Übelkeitssymptome und ich versuchte wieder zu laufen, aber leider begannen mein Becken und mein Rücken sofort zu schmerzen. Ab der 13. Woche begann ich zu Hause mit Schwangerschaftspilates, das ich bis zwei Tage vor den Wehen (40+6 Wochen) machte. Außerdem versuchte ich, täglich zu laufen. Wenn das Wetter gut war, ging ich nach draußen, ansonsten ging ich auf das Laufband.

Ich wurde während der Corona-Krise schwanger, also waren unsere Hallenbäder alle geschlossen. In den letzten Wochen der Schwangerschaft öffneten die Hallenbäder jedoch wieder und ich fing an, meine Runden im Wasser zu absolvieren. Das fand ich toll. Ich schwamm bis zur 40. Woche.

Du musstest also all die Dinge ändern, die du normalerweise machst?

Ja, Laufen kam ab der 16. Woche nicht mehr in Frage, und auch davor konnte ich nicht tun, was ich normalerweise tat. Witzigerweise erfuhr ich in der 7. Woche, dass ich schwanger war. Ich hatte am Morgen einen Wettkampf und das war so seltsam, ich konnte während des Rennens einfach meine Leistung nicht abrufen und ich fühlte mich extrem schwach. Am Nachmittag machte ich einen Schwangerschaftstest und fand heraus, dass ich schwanger war. Das Lauftraining war für mich also von Anfang an anders. Manche Frauen können bis zu dem Tag laufen, an dem die Wehen beginnen, andere Frauen jedoch – wie ich – müssen fast sofort aufhören.

Das muss frustrierend gewesen sein. War das Laufband ein guter Ersatz für das Laufen im Freien?

Bis zur 16. Woche- lief ich drinnen auf dem Laufband gelaufen, aber dies war eher eine Kombination aus Laufen und Gehen. Das Beste daran war, dass ich aufhören konnte, wann immer ich wollte. Wenn ich das Gefühl hatte, dass ich genug hatte, konnte ich einfach vom Laufband absteigen und mich hinsetzen oder hinlegen. Wenn ich draußen joggte, musste ich manchmal nach Hause humpeln. Das war nicht gut. Da ich zu der Zeit von zu Hause aus arbeitete, versuchte ich, mehrmals am Tag zu joggen, zwar nicht lange – manchmal nur fünf Minuten, aber das reichte, um mein Blut in Wallung zu bringen.

Das klingt nach dem idealen Mittel! Musstest du in Bezug auf deine Ernährung etwas ändern?

Ich liebe Sushi, rotes Fleisch und flüssige Eier, aber all diese Dinge durfte ich während der Schwangerschaft nicht essen. Im ersten Trimester war das Thema Essen eine riesige Herausforderung, denn alles, was roch, machte mich krank. Mein Mann war nicht einmal in der Lage, für sich selbst zu kochen, also bestellten wir viel. Nach dem ersten Trimester aß ich, was ich sonst auch aß, bis auf die Dinge, die ich nicht essen durfte. Und je weiter die Schwangerschaft voranschritt, desto mehr aß ich natürlich. In den letzten Wochen aß ich zweimal täglich Magnum-Eid, es war heiß und ich war ständig hungrig. Ich hatte während der Schwangerschaft 20 kg zugenommen, obwohl ich bis zum Schluss aktiv geblieben war.

Was war das Schwierigste während deiner Schwangerschaft in Bezug auf das Training?

Nicht laufen zu können, war für mich mental schwer. Auch das Gehen fiel mir nach 24 Wochen schwer, weil mein Becken nicht mehr mitmachte. Ich war auch sehr schnell außer Atem, was ich nicht gewohnt war, da ich vor der Schwangerschaft Marathons gelaufen war.

Wie hast du es geschafft, die ganze Zeit über motiviert zu bleiben?

Pilates hat mich wirklich motiviert, weil ich vorher nicht viel Krafttraining gemacht hatte und ich sah, wie sich mein Körper während der Schwangerschaft positiv veränderte. Auch das Gehen hat mir geholfen, denn diese Aktivität kommt dem Laufen am nächsten, dem Sport, den ich vor der Schwangerschaft 15 Jahre lang betrieben hatte.

Zum Schluss haben wir noch die folgende Frage: Was sind deine 3 besten Fitnesstipps für alle Frauen, die gerade schwanger sind?

  • Sei nett zu dir selbst, es ist eine ganz besondere Zeit. Neun Monate mögen jetzt sehr lang erscheinen, aber im Großen und Ganzen ist das gar nichts. Genieße es. Bald wird es vorbei sein und du kannst wieder von Neuem beginnen. Wenn du jetzt auf deinen Körper hörst, wirst du nach der Geburt weniger Probleme haben.
  • Versuch es mit Schwangerschafts-Pilates. Das ist nicht nur gut für deinen Hintern, sondern lehrt dich auch zu atmen, was während der Wehen sehr hilfreich ist!
  • Nach den Wehen solltest du dir Zeit lassen. Je mehr du dich am Anfang ausruhst, desto leichter ist es, wieder in Form zu kommen. Du musst sieben Tage nach der Geburt nicht wieder bei 100% sein, also versuche dich zu entspannen.

 

Vielen Dank an Annemerel für ihren Beitrag zu diesem Blogpost. Mehr über ihr Fitnesstraining findest du unter annemerel.com. Hinweis der Redaktion: Sprich immer mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, bevor du mit einer neuen Sportart während der Schwangerschaft beginnst.

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